Nachfolgend haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst:
Durchschnittlich wohnen in einem Quadratmeter Boden 100 Regenwürmer. Die Tiere lieben feuchte und lockere Böden. Der pH-Wert der Erde darf nicht niedriger als 3,5 sein, denn die Säure zerstört sonst den Schleimmantel, mit dem sich der Wurm umgibt.
Mikroorganismen sind jene Helfer die eigentlich den Rotte- und Umwandlungsprozess ausmachen. Würmer helfen zudem den Kompost umzusetzen. Es schadet nicht, dass gleich am Anfang bei der Befüllung Organismen und Würmer in das Beet kommen. Darauf achten, dass auch die lebensnotwendigen Voraussetzungen geschaffen sind. Reichliche Wasserversorgung und erstes Abfallmaterial. 50 Würmer ab Start reichen, dürfen auch mehr sein.
Mann kommt auf all unseren Wegen und Strecken vielfach bei Kompostanlagen, oder Komposthaufen in der Umgebung vorbei. Es reicht ein kleiner Kübel mit 1 bis 2 Liter Kompostmaterial, der aus einem intakten Komposthaufen entnommen wird. Diese kleine Menge direkt in den unteren Bereich des Schachtes füllen.
Selber auf die Suche machen, idealerweise nach Regen, Anglershop, Tierbedarfsshop. Kompostwürmer wären die besten Gehilfen.
Würmer können einfach in den Behälter gegeben werden, egal ob Schacht oder in den Erdbereich. Sie vergraben sich ohnehin so rasch wie möglich um vor Licht- und Sonneneinstrahlung Schutz geschützt zu sein.
Die Regenwürmer überwintern bis -5 Grad ohne jeglich notwendiger Schutzmaßnahmen. Sollten die Temperaturen tiefer fallen, empfiehlt sich eine Decke über den Behälter zu legen um vor weiterer Kälte zu schützen.
Grundsatz Nr. 1:
immer Wasserzugabe von oben in das Erdreich, damit sich die nutzbare UVG-Kapazität (das Erdreich) mit Wasser vollsaugen kann. Der Rest wird dann nach unten über die Steine in die Wanne abfließen und dort gespeichert.
Grundsatz Nr. 2:
Die Bewässerung so langsam wie möglich durchführen, damit die Erde auch die Zeit hat, sich mit Wasser voll zu saugen und zu sätigen. Beispiel aus der Natur; langsamer und länger andauernder Regen dringt besser in den Boden ein. „Gewitter“, sprich zu große Wassergabe verursacht Verschlämmung und das Wasser fließt oberflächig ab.
Grundsatz Nr. 3:
Trocknet das Erdreich durch Erwärmung und Wasserentzug durch Pflanzen aus, wird durch die Kapillarität des Bodens das Wasser aus der Wanne und zusätzlich durch die Pflanzenwurzeln (Saugspannung) in die Höhe gefördert.
Grundsatz Nr. 4:
Im Winter wird durch den geringen Wasserbedarf der Pflanzen und die Niederschläge die Bodenwanne überlaufen. Dies ist wichtig, damit das System nicht „absauft“. Sollte die Wanne leer sein, kann diese gereinigt werden. Das Wasser darf aber auch über den Winter in der Wanne stehen bleiben.
Grundsatz Nr. 5:
Wer im Spätherbst noch Pflanzen hat, die für eine späte Ernte geplant sind (Beispiel Grünkohl), können diese vor Frost mit einem leichten Gartenflies geschützt werden um die Erntezeit zu verlängern. Winterharte Pflanzen können durch Flies ebenfalls geschützt werden.
Grundsatz Nr. 6:
Der Kompostschacht kann bis zum Frost mit Abfällen versorgt werden. Ab dem Zeitpunkt wo es Frost gibt, finden keine Kompostierungs-Prozesse mehr statt. Erst im Frühjahr, wenn die Temperaturen steigen, geht der Umsetzungsprozess wieder weiter. Ab dieser Zeit ist es wichtig, nicht auf Abfälle für den Kompostschacht zu vergessen. Die Organismen, Regenwürmer und das gesamte Bodenleben springen wieder an und brauchen „Ware“!
Ist an sich nicht möglich, denn die Erde kann nur so viel Wasser halten und binden bis es gesättigt ist. Der Rest geht nach unten in die Wanne. Bei viel natürlichen Niederschlag und Standplatz unter freiem Himmel kann es zum Überlaufen der Wanne kommen. Kein Problem, dies ist Schutz für das System.
Kompost ist tendenziell feucht. Er hat, wie der Rest des UVG, Anschluss an das Bodenwasser und nimmt dieses auch auf. Extrem viel Niederschlagswasser oder feucht zugegebenes Material könnten auch Ursache für dieses Phänomen sein. Hier empfehlen wir den Schachtdeckel über eine paar Tage offen zu lassen, damit er austrocknen kann. Fein gehacktes Zeitungspapier hilft auch Feuchtigkeit zu binden. In Härtefällen ist auch die Zufuhr von Gesteinsmehl ratsam.
Dem Abbauprozess geht auch Schimmelbildung voraus, welche die Bakterien durch Einspeicheln der Würmer fressen und so der Zersetzung zusetzen.
Es dauert bis die Mikroorganismen und Würmer das gesamte Zusammenspiel zugunsten Kompostierung fertigbringen. Man kann davon ausgehen, dass nach etwa 6 Monaten fertiger Kompost entnommen werden kann. Die Pflanzen kommen auch ohne den Kompost an der Oberfläche zurecht, denn die Wurzeln richten sich immer nach dem besten Nährstoffangebot und durch die Wurmgänge sind alle Wege kreuz und quer im Beet frei zugänglich um an Nährstoffe zu gelangen. Durch kalte Witterung wird der Kompostvorgang in der Umsetzungsgeschwindigkeit gehemmt.
Die Erde ist fertig, wenn sie wenig sichtbare Reste aufweist. Faseriges Material muss nicht zur Gänze umgewandelt sein. Wichtig ist beim Reiben zwischen den Fingern, das Material muss leicht zerfallen. Der Kompost ist locker und gut krümelig.
Der Schacht bietet Platz für das richtige Verhältnis von Kompost zu Erdbereich. So ist auch das Düngerverhältnis dementsprechend richtig balanciert und ausgeglichen. Es ist wichtig, dass das im Boden essentielle C/N Verhältnis im richtigen Lot steht um keine Fixierung von Nährstoffen auszulösen. Für jene Abfälle aus den Blättern des geernteten Pflanzenmaterials plus die kleinen Zugaben aus der Küche reicht das Volumen aus.
Der UVG ist ein völlig autarkes und natürliches System, dass auf keinen zusätzlichen Dünger angewiesen ist. Achten auf das Leben im UVG und der Erfolg stellt sich von selber ein.
Kein Problem, wenn die Wanne mal trocken ist einfach das Material aus der Wanne entnehmen und oben wieder zuführen. Die Erde ist voll mit Nährstoffen und so eine willkommene Zugabe.
Da es eine natürliche Umgebung ist, werden auch andere Bewohner wie Fliegenlarven, Ameisen, Milben, und dgl. hier leben wollen. Jedes Bodenleben hat seinen speziellen Einfluss auf die Bodenbelebung und deren Umsetzungsprozesse. Nicht unruhig werden, sondern der Natur seinen freien Lauf lassen.
Pflanzenreste, alles roh und nicht gekocht! Mit Rasenschnitt bitte aufpassen, wenn dann nur lockeren, gut angetrockneten Rasen locker einstreuen. Laub ist eine gute Basis für Kompostgewinnung.
Kein Fleisch, keine Zitrusfrüchte. Kaffeesatz wirkt wie ein Turbo für das Bodenleben und ist das ideale Grundmaterial von Radieschen.
Der Salat hat unter seinen gesunden Blättern vertrocknete Blätter. Das passiert häufig bei Salaten. Im Feld findet man diese Eigenschaft auch vor, dort sieht man diese Blätter nicht so schnell. Da die Pflanzen am Boden stehen und keine seitliche Einsicht möglich ist. Diese braunen Blätter verschwinden schnell wieder. Das ist nicht weiter schlimm und kein Hitzeschaden. Es ist zu empfehlen diese Blätter zu entfernen, sonst kann es bei feuchtem Wetter zu Schimmel kommen und der Pflanze schaden.
Der Umwandlungsprozess im Schacht wirkt wie eine Heizung für Pflanzen und Tiere. Die Wärme, die durch die Kompostierung entsteht, gibt Wärme ab. Sie sorgt dafür, dass man früher mit dem Einpflanzen starten kann. Wer schon einmal nach dem Rasenmähen in den Grasschnitt gefasst hat, spürt die Wärme von dem natürlichen Abbauprozess.
Ja, die Aufbauanleitung ist hier als pdf-Download verfügbar: Zusammenbauanleitung UVG 280